
Über die Hälfte aller Bundesländer haben derzeit Sommerferien. Wie durch Wunderhand haben auch einmal mehr die Spritpreise zuletzt wieder stärker angezogen. So kostete der Liter Super E10 zuletzt im Schnitt 1,57 Euro, der Liter Diesel 1,43 Euro. Im Vergleich zur Vorwoche eine Steigerung um durchschnittlich 3,2 Cent (Super E10) bzw. 2,9 Cent (Diesel). Das ergab am Mittwoch die Auswertung der ADAC-Kraftstoffpreisdatenbank in München.
Zwar sei auch der Rohölpreis gestiegen, dennoch seien die Preise viel zu überteuert – zu diesem Schluss kommt der ADAC. So rät der Automobilclub stets nach dem Wochenende zu tanken – erfahrungsgemäß seien die Preise vor dem Wochenende höher.
Neue Berechnungen kommen derweil zu einem vernichtenden Schluss, der Autofahrer hörbar schlucken lässt: In den vergangenen zehn Jahren ist der Benzinpreis um satte 70 Prozent gestiegen, bei Diesel sogar um 80 Prozent – aufgrund des hohen Ölpreises, wie die Industrie stets beteuert. Bis kurz vor Ferienbeginn hatte der jedoch wieder nachgelassen. Jedes Jahr also wieder alles nur Zufall? Fakt ist: Noch nie mussten deutsche Autofahrerinnen und -fahrer so viel für Sprit bezahlen wie 2012. Verantwortlich für die Entwicklung sei nach Ansicht der Regierung der steigende Rohölpreis, schrieb die Saarbrücker Zeitung. Anfang Mai hatte die Bundesregierung beschlossen, die Mineralölkonzerne unter strengere Aufsicht zu stellen. Damit sollen in Zukunft stabilere Benzinpreise erreicht und Preisabsprachen vermieden werden.
In den vergangenen beiden Monaten hat der Preisdruck bei Sprit und Heizöl jedoch etwas nachgelassen – das lässt darauf hoffen, dass schon in näherer Zukunft die Spritpreise wieder sinken. Im Mai war die Inflation deshalb erstmals weider unter die Zwei-Prozent-Marke gefallen.
Für Autofahrer, die derzeit in den Urlaub fahren möchten, empfehle es sich, nach Angaben des ADAC, frühzeitig vor dem Reiseantritt zu tanken und günstige Gelegenheiten zu nutzen.