Wieder eine neue EU Richtlinie soll demnächst auch bei uns in Deutschland umgesetzt werden. Es geht um eine neue Lärmgrenze für Autos . Noch hat die Bundesregierung dem jedoch nicht zugestimmt.
Allgemein bekannt ist, dass Menschen, die Regelmäßig einem Lärmpegel von über 65 Dezibel ausgesetzt sind krank werden und ein höheres Risiko haben Herzinfarkten zu bekommen. Von dem Frauenhofer-Institut für System- und Innovationsforschung wurde ermittelt, dass zehntausende Menschen in Deutschland einem Lärmpegel über 70 Dezibel ausgeliefert sind.
Die letzte Senkung des Geräuschpegels war 1995, seitdem ein Geräuschpegel bis zu 74 Dezibel erlaubt ist. Viel wird dadurch aber nicht erreicht, denn schon bei einer Geschwindigkeit von 40 bis 50 km/h übertönen die Abrollgeräusche den Rest.
Die EU-Kommission schlägt nun vor, dass der Grenzwert gesenkt wird. Somit gelte ab 2015 eine Pkw-Typenzulassung mit einer Obergrenze von 68 Dezibel, welche ab 2017 für alle Neuwagen Vorschrift sein sollte. Die Bundesregierung ist mit dem Vorschlag nicht zufrieden und würde das Verbindlichwerden der Richtlinien erst in die Mitte des nächsten Jahrzehnts legen. Außerdem möchte Berlin, dass es Ausnahmeregelungen für stärker motorisierte Wagen gibt. Das 68 Dezibel Limit soll nur für Pkw mit einem Leistungsgewicht von weniger als 120 kW/t gelten. Dies würde die meisten Kleinwagen und Familienautos einschließen, aber eben nicht alle. So soll es noch zwei weitere höhere Grenzen geben, sodass die höchste, die beispielsweise für den Porsche 911, bei 73 Dezibel läge, also kaum unter dem momentanen Limit.
Für diese Vorschläge erntet die Bundesregierung viel Kritik aus dem In- und Ausland. Sie würde nicht die Bürger schützen, sondern helfe der Industrie, im speziellen der Autoindustrie. Nur ist der Anteil der Autos mit dem höchsten Leistungsgewicht so gering, dass es in der Regel für den Alltag nicht zwingend belästigend wäre.