
Der italienische Autobauer Fiat watet mit dem ersten Zweizylinder-Turbo mit Erdgas auf – eine Weltpremiere für den Automarkt! Der Panda Natural Power ist eine Kampfansage auf dem hart umkämpften Markt mit alternativen Antrieben, der bislang noch nicht so recht ins Rollen gekommen ist. Schuld daran sind mangelnde Reichweiten, lange Ladezeiten und vor allem zu hohe Preise der umweltfreundlichen Autos. Das könnte der neue Panda bald ändern.
Der neue Panda stellt sich vor
Der Neue steht ganz in der Tradition des ausgefallenen und besonders effizienten Kleinwagens aus Italien. Im Vergleich zum Vorgänger werden bei rund 30 Prozent mehr Leistung, 10 Prozent mehr Reichweite erzielt und gleichzeitig rund 20 Prozent Kohlendioxid eingespart. Damit liegt der Durchschnittsverbrauch des 85 PS starken Turbomotors im Erdgasbetrieb bei 3,1 Kilogramm CO2 auf 100 Kilometern Fahrt. Pro gefahrenem Kilometer landen also lediglich 86 Gramm Schadstoff in der Luft.
Der italienische Autobauer hat nicht den Fehler begangen, den Verbrauch auf Kosten der Leistung zu drosseln. Mit dem Benziner Panda auf Erdgas-Basis, dem TwinAir, geht es mit 0,9 Litern Hubraum bis auf 177 km/h Spitze. Die Abstimmung zwischen dem Benzin- und Erdgas-Antrieb funktioniert einwandfrei: In der Startphase greift zunächst allein der Benziner, danach ist das Erdgas immer mit dabei. Sobald der Gasvorrat aufgebraucht ist, übernimmt der Benziner automatisch. Auch manuell lässt sich im Cockpit von Benzin auf Erdgas und umgekehrt umstellen.
Innovatives Konzept
Anstatt einen großen Gastank einzubauen, begnügt sich Fiat mit zwei kleinen Tanks mit einem Fassungsvermögen von 12 Kilogramm, beziehungsweise 72 Litern. So bleibt das Kofferraumvolumen bei 200 Litern – eine ganze Menge für einen Kleinwagen. Der Benzintank fasst wie beim Vorgänger 35 Liter. Laut Fiat kommt man mit Treibstoff für zehn Euro – ungefähr der derzeitige Preis für eine komplette Tankfüllung Erdgas – mehr als 300 Kilometer weit. In der Praxis dürfte sich dieser Wert aber als etwas übertrieben erweisen. Trotzdem sieht sich der neue Erdgas-Panda momentan keinem ernsten Konkurrenten, was Reichweite und Verbrauch angeht, ausgesetzt. Selbst wenn es keine Erdgas-Tankstelle in der Nähe gibt, kommt man mit dem neuen Erdgas-Italiener weit genug.
Erdgas hat bei Fiat Tradition
Der italienische Autobauer ist nicht neu im Geschäft mit alternativen Antrieben auf Erdgas-Basis: Schon seit 15 Jahren hat Fiat eine führende Rolle in Europa inne, was Erdgas-Technologien angeht. Zwischen 1997 und heute wurden bereits 500.000 PKWs und Nutzfahrzeuge mit Erdgas-Antrieb vom Autobauer verkauft. Dadurch wurde Fiat sogar zu der europäischen Automarke mit dem niedrigsten CO2-Ausstoß. 2011 betrug der durchschnittliche Verbrauch eines Fiats 118,2 Gramm CO2 pro Kilometer, was einer weiteren Senkung von 4,9 Gramm pro Kilometer gegenüber dem Vorjahr entspricht.

Ausstattung und Preise
Der neue Fiat Panda Natural Power kommt mit vier oder fünf Sitzen in vier unterschiedlichen Ausstattungen ab 15.000 Euro daher: „Pop“, „Easy“ und „Lounge“ kennt man schon vom Vorgänger, neu ist die Version „Trekking“. Diese Variante eignet sich für Stadtfahrten genauso wie für holprige Landstraßen – dank eines elektronischen Sperrdifferenzials, das in brenzligen Situationen für besonders stabile Bodenhaftung sorgt. Das Modell positioniert sich genau zwischen dem Erdgas-Panda im modernen Kleinwagen-Look und dem neuem Mini-Geländewagen, dem Fiat Panda 4×4.